Vorfrühling Gedichte

Schöne Gedichte und Sprüche, die von der Vorfrühlingszeit erzählen, von Sehnsucht, Hoffnung, vom Erwachen und Auferstehen. Sowie das bekannte Gedicht von Mörike Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern....





Vorfrühling

Die Leere der Bäume wandelt sich.
Knospen treiben, Zärtlichkeiten
befüllen Raum und Zeit.
Gelassenheit weicht der Geduld.
Licht schreiben, Poesien
erreichen Herz und Geist.

(© Monika Minder)


viele rosa Knospen an Zweigen und Ästen

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Bild-Text

DIE GEDULD HAT EIN ENDE. ES BLÜHT!

(© Monika Minder)

Vorfrühlingsgefühle

Ein Maler ist er, bringt Farben.
Die Sonne verscheucht Nebeldust,
Licht, in dem die Schmerzen starben.
Kräfte zweigen sich in die Brust.

(© Res Lio)

Frühlingserwachen

Die Erde riecht und die Bäume,
ein paar Knospen säumen
die Zweiglein grün und gelb.
Ein hoffnungsvoller Segen
rauscht wie ein milder Regen
übers frisch gepflügte Feld.

(© Milena A.L.)


Schlüsselblumen mit Hoffnungsspruch

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Bild-Text

Die ersten Hoffnungen tragen gelb.

(© Milena A.L.)



Vorfrühling

Spürst du das leise Grün? Fühlst du die Knospen am Strauch:
ahnst du den weiten Wind? -
Liebste, o still! Liebe ist nur ein Hauch.

Hörst du die Stille? Tief, einzig und gross,
wie unsre Träume sind -
Sprich nicht! Jetzt nicht! Liebe ist Lauschen bloss.

Siehst du die Wolke inmitten unendlichen Blau's
wehen und wandern, Kind? -
Kehren wir um! Liebe ist Sehnsucht nach Haus.

(Josef Weinheber, 1892-1945, österreichischer Lyriker)

Er kommt

Wenn der Mörike von seinem blauen Band spricht,
richtet sich das Gras auf. Der Himmel verspricht,
und die Geduld atmet auf.

(© Monika Minder)



Schneeglöcken im dunkelblauen Gras mit Spruch

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Bild-Text

Warten heisst, vertrauend auf das schauen, was kommt.

(© Monika Minder)

Blumen stehen Spalier

Der Tag singt ohne Ende
und am Weg stehen Blumen Spalier.
Wärme scheint in gute Hände
und Glück lacht jetzt hochvier.

(© Jo M. Wysser)



Balde

Reste noch von Schnee,
die Luft steht grau in grau.
Der kalte Wind sich balde dreht.
Hoffnung liebt sich blau.

(© Monika Minder)

Wenn es Frühling wird

Wenn es Frühling wird, fällt mir deine Liebe auf.
Das kalte Licht wandelt sich und der Himmel summt.
Verzaubert wird jede dunkle Ecke, wird Feld und Baum.
Ein Lied erwacht: steht auf und lebt den grossen Traum.

(© Beat Jan)

Carpe Diem

Alles Gute lässt so vieles hoffen,
Wege beginnen, die Fenster sind offen.
Carpe Diem, den Tag kosten,
die Fröhlichkeit, wer sollte da rosten.

(© M.B. Hermann)



Und Stunden werden kommen

Oh, bald wird Frühling sein - da werden wir,
Zwei selige Kinder durch das Blühen schreiten,
Tiefhingegeben unsern Zärtlichkeiten,
Die goldne Fäden ziehn von mir zu dir.

Und Stunden werden kommen voller Glut
Durchsonnten Glücks und wild genoßner Küsse
Voll deines jungen Körpers heiliger Süße.
Oh, Stunden rauschend, heiß wie unser Blut . . .

Doch einmal werden wir durchsättigt sein -
Wie Früchte, die im Herbst zur Ernte winken,
Durchsättigt sind vom langen Sonnenschein

und werden wie gezwungen von dem Wein
den unsre Liebe reifgeglüht hat, trinken -
Und eines Tags einander Fremde sein . . .

(Josef Weinheber, 1892-1945, österreichischer Lyriker)

Im Frühling

Im Frühling summt der Wind,
das weiss doch jedes Kind.
Das Gras wird grün,
die Blumen bunt,
Und wenn dann noch das Bienchen brummt,
dann wird die Welt ganz kunterbunt.

(© Monika Minder)



Februar

Wasser tropft von den Dächern
Strassen glänzen
Letzte Schneereste
Fenster blenden.

Nackte Bäume auf weitem Land
Sonne und Glück
Nasser Schnee in einer Kinderhand
Die Vögel sind sicher bald zurück.

(© Monika Minder)

Klassische bekannte und unbekannte gemeinfreie

Vorfrühlings Gedichte

Vorfrühling

Da draussen rauscht der Regen,
Der Wind braust überm Land;
Doch leise webt den Segen
Des neuen Lenzes Hand.

Sie lockt aus Strauch und Bäumen
Der Knospen grünen Schein,
Sie schmückt mit lichten Säumen
Der Wälder düstre Reih'n.

Sie webt schon an dem Kleide
Der stillen Erdenbraut,
Die bald zu aller Freude
Dem Frühling wird getraut.

Mag jetzt der Sturm nur tosen,
Er knickt die Hoffnung nicht.
Bald winken uns die Rosen
Und blüh'n Vergissmeinnicht.

- Emerenz Meier, 1874-1928, deutsche Schriftstellerin -



Im Lenz

Strömet hernieder, ihr duftenden Wogen,
Lüfte des Frühlings, strömet zu mir!
Wand'rer in Wolken, nach Süden gezogen,
Kehret zurück zum vertrauten Revier!

Knospen und Blüten, in zaub'rischer Schnelle,
Brechet aus Zweigen und Schollen hervor,
Perlend und schäumend, lebendige Welle,
Sprud'le aus üppigen Halmen empor!

Eisige Schauer und winterlich Zagen,
Flieht vor des Frühlings entzückendem Nahn!
Alles nun will ich dem Himmlischen klagen,
Was mir der Winter zu Leide gethan.

(Auguste Kurs, 1815-1892, deutsche Dichterin)

Frühlingsständchen

Auf auf! der Lenz ist wieder da der holde!
Er fleugt auf Winden schon von Wald zu Walde
Und hüpft in Luft von Dolde schon zu Dolde.

Er schaukelt hin und her auf grünen Zweigen,
Daß rundum stiebt der Blüten weißer Regen,
Mitjubelnd Blumen sich zu Blumen neigen.

Nun will auch ohne Halt mit Liedern schallen
Der Vögel Schaar, die Luft schlägt bunte Wellen,
Das Laub erbebt dem Lied der Nachtigallen.

Auch mir ist nun von Tönen all umrungen
Mein Herz, daß es vor Lust noch will zerspringen:
Zu dir hat sich mein erstes Lied erschwungen.

Der Lenz hat mit dem Schlagen seiner Flügel
Die alte Scheu verjagt, gesprengt die Riegel;
Die neue Lust bricht meiner Zunge Zügel.

Flehend heb ich zu dir gefaltne Hände:
Schilt nicht, wie manche Blume wieg im Winde,
Daß ich mein Auge nach der schönsten wende.

Schilt Holde nicht: zagend erstummt mein Klimpern,
Schlagenden Nachtigallen weicht mein Stümpern.
Schilt Holde nicht und schleuß zum Schlaf die Wimpern.

(Wilhelm Wackernagel, 1806-1869, deutscher Philologe)



Vorfrühling

Weiche Frühlingswinde wehn
Um die Winterwende,
Die mir um die Wangen gehn,
Warm wie Mädchenhände.

Kleine Blumen blau und braun
Blühn schon an den Gassen,
Wie zwei Augen anzuschaun,
Die mich nie verlassen.

Bald, wie bald und heiss erblüht
Auch die Ros' im Hage,
Rot als wie die Liebe glüht
Die ich heimlich trage ...

- Georg Palma Busse, 1876-1915, deutscher Schriftsteller -


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Lenzerfüllung

Sieh, das fahle Grau am Horizonte
Wird sich bald mit starken Wäldern krönen,
Und der Hügel dort, der stillbesonnte,
Ist schon hellgestirnt mit Tausendschönen.

In den Lüften spielts wie weiche Geigen,
Und die Winde wehen frohe Takte;
Eine Eiche wiegt sich stolz im Reigen,
Knospenschleier hüllt die göttlich nackte ...

Siehst du, wie die Quellen tanzend springen?
Die da lagen in kristallnen Ketten?
Wie sie sich hinaus zu Strömen ringen.
Und ins Freie, Uferlose retten?

Siehst du nicht die tausendschönen Auen?
Fühlst du nicht den großen Lebenswillen
Wie aus unsichtbaren Schalen tauen.
Und empor aus Erdengründen quillen?

Alle, alle goldnen Lebenstriebe
Massen am Erfüllungstage reifen;
Und aus Herzensengen muß die Liebe
Wachsend in die frohe Weite schweifen.

Lass dich lächelnd von dem Frühling führen,
Gib die Seele frei an seine Sonne!
Offen findst du meines Herzens Türen,
Wo du bergen kannst die Knospenwonne ...

- Alberta von Puttkamer, 1849-1923, deutsche Dichterin -



Vorfrühling

Es läuft der Frühlingswind
Durch kahle Alleen,
Seltsame Dinge sind
In seinem Wehn.

Er hat sich gewiegt,
Wo Weinen war,
Und hat sich geschmiegt
In zerrüttetes Haar.

Er schüttelte nieder
Akazienblüten
Und kühlte die Glieder,
Die atmend glühten.

Lippen im Lachen
Hat er berührt,
Die weichen und wachen
Fluren durchspürt.

Er glitt durch die Flöte
Als schluchzender Schrei,
An dämmernder Röte
Flog er vorbei.

Er flog mit Schweigen
Durch flüsternde Zimmer
Und löschte im Neigen
Der Ampel Schimmer.

Es läuft der Frühlingswind
Durch kahle Alleen,
Seltsame Dinge sind
In seinem Wehn.

Durch die glatten
Kahlen Alleen
Treibt sein Wehn
Blasse Schatten.

Und den Duft,
Den er gebracht,
Von wo er gekommen
Seit gestern nacht.

- Hugo von Hofmannsthal, 1874-1929, österreichischer Schriftsteller -



Frühlingsahnung

Wenn des Winters starrer Traum
Berg und Flur mit Schnee bedecket,
Jeder dürre Zweig am Baum
Jammernd sich gen Himmel strecket:

Kannst du da begreifen, sag'
Wie nach wen'gen Mondesneigen
Der jetzt frosterstarrter Hag
Einen Blüthenflor wird zeigen?

Doch du weißt, der lichte Trost
Naht auf unsichtbaren Wegen
Und im rauhen Winterfrost
Lächelst du dem Lenz entgegen.

Und so kann, so kann auch ich
Nicht begreifen und nicht fassen,
Wie in meiner Seele sich
Noch ein Glück wird ziehen lassen.

Doch ich weiß: zur Wonne geht,
Wer da wallt auf Dornenbahnen,
Und durch meinen Winter weht
Ein tief selig Frühlingsahnen!

(Betty Paoli, 1814-1894, österreichische Lyrikerin, Übersetzerin)

Vorfrühling

Vorfrühling seufzt in weiter Nacht,
dass mir das Herze brechen will;
die Lande ruhn so menschenstill,
nur ich bin aufgewacht.

Oh horch, nun bricht des Eises Wall
auf allen Strömen, allen Seen;
mir ist, ich müsste mit vergehn
und, Woge, wieder auferstehn
zu neuem Klippenfall.

Die Lande ruhn so menschenstill;
nur hier und dort ist wer erwacht,
und seine Seele weint und lacht,
wie es der Tauwind will.

- Christian Morgenstern, 1871-1914, deutscher Dichter, Schrifsteller -

Hoffnung

Hoffnung wiegt sich auf dem Aste
Meines Herzens; bleibe, raste
Noch ein Weilchen in der Laube
Meiner Brust, du wilde Taube!
Flügel, wie sein Rad der Pfau,
Spannt sie, hundertaugig, blau;
Duckt sich, schwingt sich auf: es wanken
Meines Herzens leichte Ranken.

(Ricarda Huch, 1864-1947, deutsche Schriftstellerin, Dichterin, Philosophin, Historikerin)

Sehnsuchtsgedanke

Mächtig zieht ein Frühlingssehnen
durch das traumestrunkne Tal -
wenn des Mondes milder Strahl
glitzert in des Taues Tränen ....

Unweit - dort im Laubengange -
lispelt leis ein Frühlingshauch,
so dass eine Träne auch
perlet über meine Wange.

Mächtig zieht ein Frühlingssehnen
durch mein Herz mit einem Mal -
wenn des Mondes milder Strahl
glitzert in des Taues Tränen.

- Rainer Maria Rilke, 1875-1926, deutsch-österreichischer Dichter -

Eduard Mörikes bekanntes Gedicht:

Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern

Er ist's

Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süsse, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
— Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab' ich vernommen!

- Eduard Mörike, 1804-1875, deutscher Lyriker -



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